Alles, was du über Selleriesaft wissen musst

Der grüne Gemüsesaft, hergestellt aus Stangensellerie oder auch Staudensellerie genannt, hat einen regelrechten Hype ausgelöst. 

Was Hypes anbelangt, bin ich grundsätzlich immer etwas skeptisch. Ich folge keinen Hypes. Ich höre lieber auf meinen Körper. Und der hat mich vor einigen Jahren instinktiv zum Selleriesaft geführt. Auf dem Weg meiner Heilreise habe ich Stück für Stück Dinge entdeckt, die mir gutgetan haben. Und so griff ich eines Tages zur Stangensellerie und machte mir täglich morgens einen Saft daraus. 

Die ersten Tage merkte ich nicht viel, aber nach einigen Wochen spürte ich eine Veränderung. Es war fast, als würde mein Körper mir sagen: „Ich brauche das – und noch mehr von dem, was du mir gibst.“

Dann kam der Moment, der alles veränderte. Ich begann zu bemerken, dass mein Körper die tägliche Hashimoto-Tablette ablehnte. Etwas in mir schien zu heilen, zu regenerieren, auf eine Weise, die ich mit dieser Pille über Jahre hinweg nicht erreicht hatte. Ich vergaß unabsichtlich auf die morgendliche Tablette. Etwas, was ich mich bewusst niemals getraut hätte. Doch jeder tablettenfreie Tag schenkte mir mehr Vertrauen bis ich sie irgendwann ganz wegließ… 

In diesem Beitrag teile ich mit dir meine Erfahrungen und die gesundheitlichen Vorteile von Stangenselleriesaft und wie ich den Selleriesaft zubereite.

Warum Selleriesaft? 

Sellerie enthält viele Antioxidantien, Polyphenole, Vitamin C, Vitamin K, Vitamin A, Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin) – und Vitamin B5 (Pantothensäure) – außerdem enthält der Gemüsesaft Mineralien, vor allem Kalium, Magnesium, Calcium, Folsäure und Natrium.

Staudensellerie ist sehr reich an bioaktivem Natrium, schafft im Darm ein basisches Milieu, wirkt stark entzündungshemmend, hungert schädliche Viren & Bakterien, Toxine, Hefe-, Schimmel- & andere Pilzkeime aus und steigert und stärkt die Galle, was wiederum für den Abbau von Fetten wichtig ist. 

Er verstärkt die erwünschte Magensäure und hilft Krankheitserreger abzutöten, die wir durch den Mund aufgenommen haben. Das wiederum unterstützt die Verdauung und beugt Fäulnisprozessen vor. Selleriesaft versorgt uns mit Elektrolyten. Mineralsalze wirken geistig und seelisch erleichternd. Außerdem findet eine Befeuchtung auf tiefster Zellebene statt und der Saft hilft, das zentrale Nervensystem zu reparieren. Ein weiterer Vorteil: Selleriesaft hilft, Toxine und alte Arzneimittel aus der Leber zu entfernen, welche die meisten von uns mit sich herumschleppen. 

Weitere Informationen dazu findest du im Buch Selleriesaft von Anthony William.

Die Vorteile von Selleriesaft bei Hashimoto

Im Zusammenhang mit Hashimoto ist Selleriesaft empfehlenswert, da er – wie bereits vorhin allgemein erwähnt – Mineralstoffe liefert, die das Epstein-Barr Virus hemmen. Somit greift der Saft die unmittelbare Ursache von Hashimoto und anderen Schilddrüsenerkrankungen an. Des Weiteren versorgt er das Zentralnervensystem mit hochwirksamen Elektrolyten, die zugleich die Nebennieren stabilisieren. Außerdemfördert Staudenselleriesaft die Produktion des Hormons T3 der Schilddrüse.

Wer sollte Sellersiesaft trinken?

Selleriesaft für jede und jeden geeignet. Bei Menschen, die dazu neigen, sehr sensibel auf Selleriesaft zu reagieren, wird empfohlen, mit einer kleinen Menge, beispielsweise 100ml, zu starten und diese dann langsam zu steigern. Wenn auch das zu viel ist, kann man stattdessen reinen Gurkensaft pressen und später auf reinen Selleriesaft umsteigen. Ich würde sagen, dass Selleriesaft sogar gerade für Menschen, die einen empfindlichen Darm haben, besonders wertvoll sein kann.

Selleriesaft wird besonders dann empfohlen, wenn man unter chronischen Krankheiten oder Virusbelastungen (wie das Epstein-Barr Virus bei Hashimoto) leidet, oder/und auch Akne, Rosazea, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Müdigkeitssyndrom, Depression, Ekzeme, Entzündungen, Probleme mit dem Darm, der Verdauung, Migräne, Schlaflosigkeit, Unfruchtbarkeit, Virusinfektionen, Reizdarmsyndrom, Morbus Crohn, Nierensteine und vielem mehr leidet. Dann kann Sellerie sehr unterstützend bei der Heilung wirken. Achtung: Ich sage nicht: Selleriesaft heilt diese Krankheiten! 

Aber auch wenn uns augenscheinlich „gar nichts“ fehlt, ist unser Organismus dankbar für diese heilende Nährstoffbombe. 

Wie wird Selleriesaft selbst gemacht? 

Selleriesaft wird nicht aus der dicken Knollensellerie, sondern aus der dünnen langen und grünen Stangensellerie, die auch Staudensellerie genannt wird, gepresst. Hergestellt wird der grüne Saft mit einem Entsafter, der die festen Stoffe (Fasern und Ballaststoffe) vom Saft trennt. 

Die beste Zubereitung

Kaufe stets knackige, frische Bio-Ware. Schneide den Strunk am Ende ab, entferne je nach Belieben die grünen Blätter (das ist kein Muss, aber die Blätter haben einen sehr intensiven Geschmack – probiere es einmal aus) und wasche die Selleriestangen gründlich mit Wasser.

Gib anschließend die Stangen in einen Entsafter und trinke sofort den frisch gepressten Saft.

Ich verwende zum Entsaften einen Entsafter von Philips. Ich habe schon mehrere Geräte probiert, doch diesen Entsafter finde ich empfehlenswert, denn das Gerät lässt sich schnell auseinander bauen und reinigen, es ist einfach und sicher zu bedienen und sehr stabil. Die Leistung ist sehr gut, es zerkleinert schnell, liefert eine gute Saftausbeute und ist klein und handlich. Somit ideal für den täglichen Gebrauch.

Wie viel Selleriesaft sollte man täglich trinken?

Richte die Menge des Selleriesaftes nach der Intensität deiner Beschwerden. Trinke mindestens 250ml Saft frisch gepresst morgens vor dem Frühstück. Idealerweise 500ml. 

Beginne anfangs mit kleineren Mengen, damit sich dein Körper langsam daran gewöhnen kann. Starte in der ersten Woche z.B. mit 100 ml, steigere dann in der zweiten Woche auf 200 ml und so weiter. Das Ziel ist es, einen halben Liter zu erreichen.

Wie lange sollte man Selleriesaft trinken?

Ich würde dir empfehlen, den Saft mindestens 1 bis 3 Monate lang täglich bzw. regelmäßig, das heißt so oft wie möglich, zu trinken. Wenn dein Körper genug davon hat, pausiere. Wenn du merkst, dass Beschwerden häufiger werden, trinke wieder für einige Wochen den Saft.

Wie schmeckt Selleriesaft?

Selleriesaft offenbart den erfrischenden Geschmack von Sellerie, der sich am besten als grasig und leicht salzig mit einem Hauch von bitterem Nachgeschmack beschreiben lässt. Sein delikates Aroma ist mild, und abhängig von der verwendeten Sellerieart kann der Saft sogar eine leichte Süße entfalten.

Wie kann ich den Geschmack von Selleriesaft verbessern?

Der Geschmack von Selleriesaft ist nicht jedermanns Sache. Je nach Qualität des Selleries schmeckt er unterschiedlich. Manchmal milder, manchmal intensiver. Ich habe für mich herausgefunden, dass es ganz wichtig ist, alle grünen Blätter des Stangenselleries beim Entsaften zu entfernen. Denn die Blätter verursachen einen besonders bitteren und intensiven Geschmack. Wenn dich das nicht stört, umso besser, denn inklusive Blätter ist die Wirkung noch besser.

Wie soll man Selleriesaft trinken?

Die Wirkung ist ganz einfach am besten, wenn er pur ist. Es ist zwar toll, andere Sorten Gemüse dazu zu kombinieren, aber dann ist die Wirkung einfach eine andere. Andere Zutaten schwächen die gesundheitliche Wirkung. Deshalb wird empfohlen, den Saft in der Früh pur zu trinken.

Ausnahmen: Wenn man ganz bewusst Schwermetalle ausleiten möchte, sollte man frischen Koriander zum Selleriesaft hinzufügen.

Und am Anfang, in der Eingewöhnungsphase, kannst du den Saft mit anderen Lebensmitteln mischen. Beispielsweise mit Gurke oder Apfel.

Wenn du eine geführte 12-wöchige Kur machen möchtest, hol dir gerne mein Buch Hashimoto Transformationsreise. Dort findest du alle Informationen und eine genaue Anleitung, wie du Beschwerden bei Hashimoto auf natürliche Art und Weise lindern kannst.

12 praktische Tipps bei Selleriesaft

  1. Kaufe nach Möglichkeit biologisch angebaute Ware, denn Sellerie wird im herkömmlichen Anbau oft mit Pestiziden belastetet. Wenn du konventionelle Ware kaufen musst, dann wasche den Sellerie äußerst gründlich.
  2. Staudensellerie hat bei uns von Mai bis Oktober Saison, ist aber meist ganzjährig erhältlich. Bevorzuge frische, heimische Ware.
  3. Entsafte möglichst frische und knackige Staudensellerie! Je frischer die Stangensellerie ist, desto mehr Saft kommt raus. Je labbriger, desto weniger. 
  4. Bereite den Selleriesaft immer frisch zu und trinke ihn sofort.
  5. Wenn dir der Saft zu bitter schmeckt, entsafte ohne oder nur mit einem Teil der Blätter.
  6. Trinke den Saft morgens auf nüchternen Magen!
  7. Am besten pur ohne andere Zutaten!
  8. Wenn er dir pur absolut nicht schmeckt, dann entsafte ihn zusammen mit Gurke und/oder Apfel.
  9. Der Selleriesaft soll nicht dein Frühstück ersetzen, trinke ihn einfach vorher!
  10. Wenn du nicht einen halben Liter auf einmal trinken magst oder verträgst, starte mit kleineren Mengen und arbeite dich hoch.
  11. Wegen seiner entwässernden Wirkung solltest du den Selleriesaft besser nicht am Abend trinken.
  12. Natürlich kannst du von Sellerie auch profitieren, indem du die Stangen in deine Ernährung integrierst. Entweder roh, direkt als Snack, zum Beispiel mit Hummus oder gekocht in Suppen. 

Mein Fazit

Wenn du Selleriesaft eine Chance geben möchtest, empfehle ich dir für ein bis zwölf Wochen regelmäßig Selleriesaft zu trinken. Er unterstützt bei verschiedenen Beschwerden, doch die Heilung kann abhängig von deiner individuellen Situation monatelang dauern.

Prüfe, ob du positive Veränderungen feststellst und entscheide anschließend, ob und wie du den grünen Saft in dein Leben integrierst.

Für mich ist Stangenselleriesaft seit meiner Erfahrung ein fester Bestandteil meiner Ernährung. Ich trinke ihn nicht mehr täglich, aber mindestens einmal pro Woche, je nach saisonaler Verfügbarkeit oder wenn ich spüre, dass mein Körper von giftigen Stoffen belastet ist. 

Ich kann sagen: Es geht nicht um Hypes. Es geht darum, sich selbst zu vertrauen und geduldig zu sein. Die eine Wunderpille gibt es nicht. Und dann führt uns der Körper selbst zu den Antworten, die wir brauchen.

Teile mit uns gerne deine Erfahrungen zum Thema Selleriesaft in den Kommentaren. Ich freue mich von dir zu lesen!

Herzensgrüsse,

deine Marlene

Quellen:

Anthony William, Heile deine Schilddrüse

Anthony William, Heile dich selbst

Anthony William, Medical Food

Haftungsausschluss

Der Blogbeitrag beruht auf den persönlichen Erfahrungen der Autorin. Die Autorin übernimmt keine Haftung für Schäden, Verluste oder Verletzungen. Alle Informationen dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine rechtliche, finanzielle oder medizinische Beratung dar. Es wird empfohlen, bei Bedarf professionelle Beratung einzuholen.

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